Warum wir eine Wasserwende brauchen
Advertorial
Artikel aus dem Handelsblatt Journal ENERGIEWIRTSCHAFT vom 21.01.2025
Marc Dobro, Geschäftsführer, GROHE Deutschland Vertriebs GmbH
Wetterextreme, die wachsende Weltbevölke- rung und ein steigender Wasserverbrauch bei schrumpfenden Vorräten: Wassermanage- ment ist längst kein Problem der Zukunft mehr. Ähnlich wie die Energiewende – die Transformation hin zu nachhaltigen Quellen – braucht es die Wasserwende. Doch die Bedeutung von Wasser als lebenswichtiges Gut bleibt oft unberücksichtigt. Dabei sind bereits heute zwischen zwei und drei Milliarden Menschen mindestens einen Monat pro Jahr von Was- serknappheit betroffen.1 Auch Industrieländer wie Deutschland müssen dieses Thema ernst nehmen, um ökologische Schäden zu reduzieren und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort zu sichern.
Die wirtschaftlichen Risiken von Wasserknappheit sind erheblich, besonders für wasserintensive Branchen wie Chemie oder Metallverarbeitung. Eine Verknappung kann nicht nur zu Produktionsausfällen führen, sondern auch die Betriebskosten erheblich steigern. Unterneh- men, die ihren Wasserverbrauch nicht nachhaltig anpas- sen, riskieren langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Die Rolle von Unternehmen
Daher müssen Unternehmen nachhaltige Strategien zur Wassernutzung entwickeln. Ein Beispiel dafür ist unser Werk in Hemer, wo eine Wasseraufbereitungsanlage einen nahezu geschlossenen Kreislauf für die Nutzung von Wasser im Produktionsprozess ermöglicht. Zentral ist die Wiederaufbereitung von Wasser, das mit Grafit- schlämmen und Kühlschmierstoffen versetzt ist. Früher wurde dieses Gemisch vollständig extern aufbereitet, heute ist dies nur noch in minimalem Umfang nötig – ein Ansatz, der Wasser und CO₂-Emissionen einspart. Auch kleinere Maßnahmen zeigen Wirkung: So setzen wir bei Qualitätsprüfungen überwiegend Luft anstelle von Was- ser als Prüfmedium ein.
Solche Investitionen in wassersparende Technolo- gien reduzieren langfristig Betriebskosten, minimieren Risiken und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Zugleich wächst der Druck, nachhaltige Geschäftsmodelle zu ent- wickeln, durch Investoren, Kunden und die Politik.
Politik als Treiber
Die Politik spielt eine Schlüsselrolle: In Deutschland wurde 2023 die Nationale Wasserstrategie2 verabschie- det, in der die Rolle von Wasser als „Grundlage allen Le- bens“ betont wird – ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigen Wassermanagements. Ziel ist es, bis 2050 die Wasserversorgung in Deutschland langfristig zu sichern. Aktuell gehen etwa 44 Prozent der Wasser- entnahmen auf die Energieversorgung zurück, während Industrie, Bergbau und öffentliche Versorgung 26,6 Pro- zent ausmachen.
Um dies zu ändern, will die Bundesregierung Leitli- nien für die Wiederverwendung von Wasser entwickeln, was insbesondere für die Industrie weitreichende Folgen haben wird. Die Politik sollte dabei jedoch nicht nur durch strengere Auflagen regulieren, sondern gezielte Anreize schaffen – etwa durch die Förderung wasserspa- render Technologien.
Bewusste Kaufentscheidungen
Dieses Umdenken muss über Industrie und Politik hin- ausgehen und bei jedem Einzelnen von uns ankommen. Als eine der führenden globalen Marken für Badlösun- gen und Küchenarmaturen sehen wir es auch als unsere Verantwortung, kontinuierlich aufzuklären und Lösun- gen zu bieten, die den Wasserverbrauch minimieren. Dennoch liegt die letztliche Entscheidung zwischen einem wassersparenden und einem herkömmlichen Pro- dukt beim Kunden – und diese wird oft maßgeblich durch finanzielle Überlegungen beeinflusst. Umso wich- tiger ist es, dass Verbraucher nicht nur den Preis, sondern auch die langfristigen ökologischen Auswirkungen ihres Kaufs in den Blick nehmen – zumal Ressourcen- auf län- gere Sicht auch Kosteneinsparung bedeutet.
Wasserwende als Chance
Die Wasserwende ist nicht nur eine ökologische Not- wendigkeit, sondern bietet auch eine wirtschaftliche Chance. Unternehmen, Politik und Endverbraucher müssen die Dringlichkeit erkennen und gemeinsam han- deln. So sichern wir die Verfügbarkeit von Wasser – für die Gesellschaft und die Wirtschaft.
1 UN-Weltwasserbericht 2023
2 BMUV – Nationale Wasserstrategie